Der TB Jahn begann das schwere Auswärtsspiel mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen und das wirkte sich sofort aus. Die ersten beiden gelben Karten bekamen die beiden baumlangen Innenverteidiger der Alemannia.
Aus der Überlegenheit heraus resultierten zwei Großchancen. Martin Musulin vergab in der zweiten Minute, als er alleine vor dem Torwart am langen Pfosten vorbeischoss. Auch bei der zweiten Chance nach 15 Minuten durch Leon Ohlinger war mehr drin. Sein Schuss im 16er war zu zentral und bereitete dem Torhüter keine Probleme. Aus dem Spiel heraus war Waldalgesheim zu diesem Zeitpunkt völlig ungefährlich, weil die Pässe in das letzte Drittel sehr ungenau waren und die mittlerweile gut eingespielte Abwehr, mit Routine und sehr guter Geschwindigkeit alles weg verteidigte. Außer bei einer kleinen Eckballserie für Waldalgesheim, bei der die Größenvorteile sichtbar waren, gab es keine Luftanhaltemomente für den Jahn. Bezeichnend, der größte Schreckmoment in der 1. Halbzeit war in der 44. Minute, als der sehr agile Jonas Dörrzapf, während eines Sprints sich an den hinteren Oberschenkel fasste. Es war sofort klar, dass er ausgewechselt werden musste. Es kam Florian Simon, der erst von einer berufsbedingten Auslandsreise heimgekehrte war. Florian hatte praktisch mit dem Halbzeitpfiff eine gute Schusschance aus 18 Metern, die zwar beim Torhüter landete, aber zeigte das er sofort im Spiel war.
Nach der Pause der Schock. Ein Waldalgesheimer Angreifer hatte sich auf außen gut durchgesetzt. Seine Flanke kam auf den völlig frei stehenden Pierre Merkel, der seinen Kopfball unhaltbar für Nazmi Seyman versenkte. Das Spiel war auf den Kopf gestellt. Das war ein Wirkungstreffer beim TB Jahn, der sich die nächsten Minuten schütteln musste und die Spielkontrolle an Waldalgesheim abgab. Die Zeiskamer konnten sich wieder befreien. Maxi Krüger kam für Edonart Leposhtaku.
Nach einer gelben Karte und einer Zehnminutenstrafe für Waldalgesheim schaltete die Zeiskamer Mannschaft in Überzahl komplett auf Angriffsmodus um.
Das wurde in der 76. Minute durch das 1:1 von Florian Simon belohnt, der im 16er aus der Halbposition einen strammen Schuss absetzte, der im langen Eck einschlug und dem Torhüter keine Chance ließ. In der 79. Minute hatte Ohlinger eine gute Schusschance an der Strafraumgrenze, der Ball strich knapp über die Querlatte.
Die letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit plus der Nachspielzeit waren die aufregendsten.
Nachdem Marc Barisic eine unberechtigte Zehnminutenstrafe bekam, wurde das Spiel sehr intensiv. Beide Mannschaften wechselten. Beim TB Jahn kamen Jonas Schäfer und Eddy Edosomwan für Marvin Benefo und Nico Nagel. Es waren auch da wieder schwere 10 Minuten, wobei der Jahn trotz Unterzahl, mit tollem Teamgeist dagegen hielt und sogar noch Angriffsaktionen kreierte.
Als für die letzten paar Minuten Marc Barisic wieder aufs Feld kam, war nochmal richtig Feuer in der Partie. Jetzt drückte der Jahn und schnürte die Heimmannschaft in der eigenen Hälfte ein.Nach 97 Minuten beendete der Schiri die Partie.
Was für ein Wille und Ehrgeiz und Disziplin! Und das nach einem kräftezehrenden Auswärtsspiel am Mittwochabend.
Absoluten Respekt vor der Mannschaft die wirklich alles in die Waagschale warf, aber nicht mit dem, sicherli1ch nicht unverdienten, Siegtreffer belohnt wurde.
Aber eine Serie von jetzt acht Ligaspielen ohne Niederlage geht natürlicherweise mit erhöhtem Selbstbewusstsein daher.
SV Alemania Waldalgesheim
TB Jahn Zeiskam
Verbandsliga Südwest · 11. Spieltag